Aus der Gemeinde und Pfarre Kammern
Die Eisenbahn in der Gemeinde
Im Jahre 1869 wurde die Kronprinz Rudolf Bahn durch das Kammertal (Liesing- Paltental) auf der Strecke von Amstetten nach Pontebba eröffnet.
Da sich die Fuhrleute von Kammern vehement gegen den Eisenbahnbau zur Wehr setzten, wurde die erste Haltestelle in Seiz (ca. 200m östlich des heutigen Bahnhofes) errichtet. Außerdem soll die Bahn deshalb bei Kammern ein für die Errichtung eines Bahnhofes zu großes Gefälle erhalten haben. Die Haltestelle Kammern wurde erst 1884 angelegt.
1901 wurde in Seiz der Bahnhof erweitert und die Haltestelle Kammern dem Bahnhof Seiz unterstellt. Im Zuge dieser Umbauarbeiten wurde beim Bau eines Zusatzgleises bei der Bahnübersetzung südöstlich des Bahnhofes ein Römerstein gefunden.
Wegen der nun günstigeren Bahnanbindung wollte die Post das Postamt von Kammern nach Seiz verlegen. Der Gemeinderat sprach sich in einer Sitzung vehement gegen diese Verlegung aus und war auch gegen die Errichtung eines zweiten Postamtes in Seiz .
Während des 2. Weltkrieges wurden in Timmersdorf und in Leims Betriebsausweichen errichtet.
Bis in die sechziger Jahre des 20 Jahrhundert herrschte reger Betrieb am Bahnhof in Seiz. Lange Jahre durch den „Milchzug“ (Milchlieferung der Bauern der Gemeinde zur Molkerei nach Leoben) und durch die Getreidehalle in Seiz.
Ein wichtiger Fortschritt war die Elektrifizierung im Jahre 1964. Trotz mehrerer Modernisierungen kam durch die Automatisierung des Zugbetriebes und durch die Personalreduktionen das Aus für die Haltestelle Kammern und den Bahnhof Seiz. Die Karten löst man heute beim Automaten. Wegen der zu geringen Auslastung halten in Seiz die Personenzüge überhaupt nicht mehr.