Aus der Gemeinde und Pfarre Kammern
Man hört sie jeden Tag, sieht sie aber nicht. Sie Informieren uns – über Messen, über Sterbefälle über die Zeit – unsere Glocken. In meinem heutigen Beitrag möchte ich Sie ein wenig über die Geschichte unserer Glocken aber auch über ihr Aussehen, ihre Größe und ihren Klang informieren.
Die ältesten Glocken gab es in China, ca. 1500 v. Chr. Sie waren nach oben geöffnet, hatten keinen Klöppel und wurden mit Schlägeln von außen geschlagen. Die ersten Kirchenglocken entstanden im 5. Jahrhundert. Die ältesten erhaltenen Glocken in den Kirchen stammen aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Auch Kammern besitzt eine sehr alte Glocke, die sogenannte „Pergerglocke“ aus dem Jahre 1536.
Neben der Pergerglocke besaß die Kammerer Kirche in der Zeit vor 1914 noch eine ältere ca. 500 kg schwere Glocke, deren Inschrift nicht bekannt ist, die aber sicher aus der Zeit des 13. Jh. stammte. Die kleinste Glocke aus der damaligen Zeit war dem hl. Florian geweiht und stammte aus dem Jahre 1805. In der Seizer Kirche gab es vor dem Ersten Weltkrieg zwei Glocken von sehr schmaler Form, sogenannte Zuckerhutglocken.
In den Kriegen des vergangenen Jahrhunderts griff man infolge Metallmangels auf das Material der Kirchenglocken zu. In der Pfarrkirche Kammern blieb im Ersten Weltkrieg nur die Pergerglocke erhalten.
1924 wurde das Geläute durch drei Glocken ergänzt: Einer ‚Ave Glocke‘, 260 kg schwer mit der Inschrift „Gewidmet von den Bauern der Gemeinde Kammern“, einer ‚Armeseelenglocke‘ -
Im Zweiten Weltkrieg mussten dem Metallbedarf des Krieges wieder drei Glocken in Kammern und die Seizer Glocken geopfert werden. Nach dem Krieg dauerte es einige Jahre, bis man die fehlenden Glocken wieder ersetzen konnte.
Die Ulrichskirche in Seiz bekam unter Pfarrer Emmeran Tiefenböck 1953 eine 150 kg schwere Marienglocke mit einer reliefartigen Mariendarstellung und vor der Brust gefalteten Händen sowie der Inschrift „Hl. Maria, bitte für uns!“.
1965 wurde das Seizer Geläute durch die Hubertusglocke ergänzt. Sie ziert ein reliefartig stilisiertes Geweih und wir sehen die Aufschriften: „Hubertus heil‘ger Jägersmann, dir stimme ich mein Klingen an“ und „Gestiftet von der Familie Mitter“.
In Kammern war es P. Tassilo Riegler, der 1957 als neuer Pfarrer das Geläute um 4 Glocken, hergestellt in der Glockengießerei Oberascher in Salzburg, erweitern konnte. Gegossen wurden sie aus einer Spezialbronze, die sich, man war durch die Vergangenheit gewarnt, nicht für Waffentechnik verwenden ließ. Die Kosten beliefen sich auf 95.000 Schilling, die rasch aufgebracht werden konnten. Es wurden angeschafft:
Johannisglocke mit Bildern von Johannes d. Täufer, dem hl. Sebastian, dem hl. Martin und dem hl. Florian sowie der Inschrift „Vox clamantis in deserto -
Marien-
Angelusglocke (Engelsglocke) mit Bildern der Engel Gabriel, Michael, Raphael und dem Schutzengel. Auf der Glocke steht: „In conspectu angelorum psallam tibi Deus meus“ (Im Angesicht der Engel will ich dir lobsingen mein Gott). Die Glocke ist 312 kg schwer und auf den Ton h‘ gestimmt.
Sterbeglocke mit Bildern des hl. Josef und der hl. Barbara der Sterbepatrone. Die Glocke trägt die Inschrift: „Iustorum animae in manu Dei sunt“ (Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand). Die Glocke ist 155 kg schwer und auf den Ton fis“ gestimmt.
Dazu kommt noch die alte, aus dem Jahre 1536 stammende
Pergerglocke mit der reliefartigen Darstellung des gekreuzigten Christus. Auf der Glocke steht: „Sanctus -