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Aus der Gemeinde und Pfarre Kammern

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Die Bänke in der Kirche von Kammern

Die Jahre zwischen 1905 und 1910 brachten in der Kirche von Kammern viele Neuerungen und Veränderungen. Pfarrer Cornelius Kössler, der von 1904 bis 1918 in Kammern wirkte, stand hinter diesen Maßnahmen. Die Gemeinde würdigte seine Tätigkeit mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft. So engagiert er in allen Bereichen war, von ihm wird überliefert, dass man ihn oft bei der Feldarbeit antraf, politisch war er in der Gemeinde als Vorstandsmitglied im Gemeinderat tätig und geleitete die Pfarre Kammern durch die Zeit des 1. Weltkrieges, so wenig finden wir von ihm in der Pfarrchronik, nämlich keine einzige Zeile. So gestaltet sich die Erforschung seiner Tätigkeit oft schwierig.

Ich möchte hier auf eine seiner vielen Initiativen in der Kirche näher eingehen. Er beauftragte den an der Ecke Hauptstraße/Kirchgasse (heute Haberl) ansässigen Tischlermeister Johann Freidinger mit dem Bau neuer Kirchenbänke. Dieser kunstsinnige Handwerker schuf ein wohl durchdachtes Gesamtkunstwerk, das man beim Kirchenbesuch oft zu wenig beachtet.

Betrachtet man die Seitenwangen der Bänke, sieht man, dass diese unterschiedlich gestaltet sind. Man findet in den Bäuchen der Wangen, wie  auch an den Spitzen reliefierte Darstellungen von Efeu, Distelblatt, Blatt- und Blütenrosetten usw., die sich links- und rechtsseitig der Bänke gleichen, von Reihe zu Reihe aber verschieden sind. In den Wangen der Fronten sind Blattranken zu sehen.

Die ersten Reihen der Sitzblöcke (heute noch vier) haben eine besondere Gestaltung, hier findet man in den Bäuchen der Wangen Wappen.

In der vorderen Reihe, bei den Seitenaltären, steht im Wappen auf der linken Seite “Vorsteher”, rechts lesen wir den Namen L.Steinrisser”, von 1902 bis 1912 Bürgermeister (Vorsteher) der Gemeinde Kammern. Die Wappen an den Außenseiten dieser Reihen sind leer, wahrscheinlich gedacht, zukünftige Bürgermeister auf­zu­nehmen.

Die 1. Reihen der hinteren Bankblöcke weisen auf den Schöpfer der Bänke hin: 1. Reihe links: auf der einen Seite das Wort “Tischler, auf der anderen Seite das Handwerkssymbol für Tischler. 1. Reihe rechts: “J. Freidinger” und auf der Außenseite den Wohnort “Kammern”.

Die zweiten Reihen zeigen uns die Jahre der Entstehung: vorne 1905, hinter 1906.

Im Zuge der Kirchenrenovierung und der Neugestaltung des Altarraumes 1995, wurden die Bänke in diesem entfernt. Diese wiesen analog zu den anderen Bankgruppen auf die Geistlicheit hin.

Alois Gamsjäger