Aus der Gemeinde und Pfarre Kammern
..., das, ein Seitenthal des Murthales, in den Gerichtsbezirken Mautern und Leoben liegend, ist anfangs enge, bis dasselbe durch vorspringende Höhenfast ganz geschlossen wird, erweitert sich aber bis zum Einflusse der Liesing in die Mur, welche Strecke auch das Kammererthal genannt wird.
Es beginnt an der südwestlichen Grenze des Bezirkes Mautern zwischen dem Gries-
Die in das Liesingthal einmündenden Gräben sind von Norden der Sulzgraben, der sich in die kurze und lange Teichen theilt. Noch mehr gegen Osten ist der Mauterergraben, der sich in den Magdwiesen und Reitingaugraben spaltet. Parallel mit diesem läuft der Zitritzgraben.
Östlich von der sich gegen Süden bis an die Liesing ziehenden Abdachung des Reitings ist das Kaiserthal, das von dem östlichen Gehänge des Reitings zuerst östlich und dann südlich läuft und sich gegen Osten ganz verflacht. Der südöstliche Graben ist endlich der Feitschergraben, der bei Trofaiach ausmündet.
Vom Süden kommen der Feisterer-
Bei Kallwang, Mautern und Kammern hat das Thal eine ziemliche, bei Pfaffendorf, Timmersdorf und Traboch aber die größte Breite. Die Hauptcommercial-
Das Liesingthal ist trotz vieler ungünstiger klimatischer Verhältnisse ziemlich furchtbar. Der Boden ist fast durchgehend mehr oder weniger sandartig, welcher Umstand vereint mit dem, daß derselbe hier länger die Winterruhe genießt und daher in der Zeit der Tragbarkeit mit gesteigerter Wirkung das Wachsthum befördert, die Ursache ist, daß man sehr viel Dünger benöthigt und diesen in hinreichender Quantität zu erzeugen, ist das Einzige, was zu Verbesserung des Bodens gethan wird.
Die gebauten Getreidearten sind: Winter-
Man säet im Allgemeinen pro Joch 2 ½ bis 3 Metzen Weizen, 3 Metzen Korn und 5 Metzen Hafer. Die Erntezeit beginnt im August. Der Landmann berechnet seine Fechsung gewöhnlich hier nur auf den doppelten Samen und freut sich schon einer sehr gesegneten Ernte, wenn er 3 -
Dort wo Kleeheu erzeugt wird, säet man dieses unter das Winterkorn. Für die Luzerne ist der Boden der Wiesengründe zu feucht, das Heu mäht man Anfangs Juli, in den Seitengräben des Thales wohl auch erst im August; Eine zweite Mahd erlaubt das Klima nur in wenigen Jahren. Man rechnet auf das Joch gute Wiese 54 Ctr. Heu und 26 Ctr. Grummet. In einigen Gegenden, z.B. Dirnstorf, Kammern, Mötschendorf erzeugt man auch Gemengfutter oder Wickenheu. Flachs wird ziemlich viel angebaut und gedeiht auch in den Egarten am besten.
Garten-
Bei weitem der wichtigste Erwerbszweig ist die Vieh-
In Behandlung und Wartung seiner Haustiere ist der Liesingthaler Bauer sehr verständig und sorgsam. Das Hornvieh in ungemästetem Zustande als Zuchtvieh kommt besonders bei den Viehmärkten zu Mautern und Kallwang zum Verkaufe und die durch den Handel umgesetzte Summe ist nicht unbedeutend. Die Schaf-
Die Bienenzucht hat hie und da durch das aufmunternde Beispiel des Seniors H. Kotschy Anhänger gefunden.