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Von der armen Wittfrau und ihren Kindern

Es lebte einmal eine Wittfrau mit ihren Kindern in großer Not. Sie hatte kein Geld, und der Greißler borgte ihr nichts mehr, sodass sie nicht wusste, wie sie ihre Kinder ernähren sollte. Nicht einmal Brennholz hatte sie, um heizen zu können. Damals fuhren noch die Kohlenführer, die die Holzkohlen auch an kälteren Wintertagen zu den Eisenhütten führten, Denn viele Bauern hielten zu dieser Zeit ihre kleinen Wirtschaften nur dadurch aufrecht, dass sie Holz schlägerten, das verkohlt wurde. Auf dem Heimweg von der Schule lasen die Kinder der Witwe Brocken der Holzkohlen auf, die von den Fuhrwerken herunterfielen, brachten sie nach Hause und warfen sie in einen Kübel. Als die Mutter am nächsten Morgen einheizen wollte, lagen statt der Holzkohle Goldbröcklein in dem Kübel. Alle Kohlen waren zu Gold geworden! Voll Freude ging die arme Frau zum Kaufmann, um ihre Schulden zu bezahlen und Lebensmittel einzukaufen.

Erstaunt fragte der Greißler, wieso auf einmal Gold vorhanden sei. Vertrauensvoll erzählte sie von den Kohlen, die über Nacht zu Goldbröcklein geworden waren. Die werde ich mir holen, dachte der Mann und fragte deshalb, wo die Kohlen lägen. „Neben dem Herd, in dem Kübel“, sagte die Frau arglos. „Die hole ich mir heute Nacht“, beschloss der Kaufmann.

Abends vor dem Liegengehen kam zu dem ärmlichen Häuslein ein fremder Mann. Er war wie ein Jäger gekleidet, hatte Federn auf dem Schnürlhütel und fragte, ob er nicht über Nacht bleiben könne. Die Frau sagte aber, sie habe keinen Platz, weil sie so arm sei. „Ich brauche weiter nichts, ich setze mich bei der Haustüre hin und bleibe dort sitzen“, entgegnete der Mann. Gegen Mitternacht klopfte es an die Haustüre. Die Mutter hatte sich nicht niederzulegen getraut; sie saß bei der Petroleumlampe und nähte ein bisschen. Der Jäger fragte, wer draußen sei. Da wurde geantwortet: „Ich bin es der Teufel! Aufmachen!“ - „Was, du bist der Teufel? Der bin ich selber“, rief der Jäger. Dabei riss er die Türe auf, fasste den anderen und war dahin mit ihm. Danach stank es im Hause von Geißbock und Tod und Teixel. Als der Jäger hinausrannte, sah die Frau erst, dass er einen Geißfuß hatte, wie man den Teufel immer aufzeichnete, so mit einem Huf.

Der aber gesagt hatte, er sei der Teufel, war der Greißler. Der wollte das ganze Gold stehlen, die Witwe ausrauben. Das wusste indes der Teufel schon, setzte sich herein und nahm den Böswilligen mit.